Städte in Madagaskar
Sainte Marie – oder auch Nosy Boraha
Diese einsame kleine Insel liegt an der Ostküste Madagaskars und wird „Nosy Boraha“ genannt. Konservative Historiker sehen in dem Wort Boraha den alten biblischen Namen „ Abraham“. Ein Teil der Einheimischen auf Sainte Marie soll jüdischer Abstammung sein.
Sehenswürdigkeiten in Sainte Marie
Sainte Marie Madagaskar – die Insel der Piraten?
Sainte Marie ist von mehreren kleinen Inseln umgeben. Sie tragen symbolische Namen wie „Ile aux nattes“, „Ilot Madame“, „Iles aux Forbans“. Wegen der hohen Niederschläge und des immergrünen Regenwaldes wird sie als tropischer Garten bezeichnet. Regenwälder sind der Lebensraum vieler Lemurenarten und anderer endemischer Tierarten. Endemische Orchideenarten blühen in großer Pracht.
Die Geschichte Sainte Maries ist mit Piratengeschichte verbunden. Viele Sagen und mündlich überlieferte Märchen werden diesbezüglich erzählt. Mythische Figuren der Piraterie des 17. Und 18.Jahrhunderts haben die Vergangenheit dieser Insel geprägt. Unter den bekanntesten Namen sind u.a. John Avery, Christophe Condent, Thomas Tew, William Kidd und Olivier Le Vasseur zu erwähnen.
Viele Freibeuter haben auf Sainte Marie Nachkommen hinterlassen. Im 18.Jahrhunhdert hatten sie hier einen permanenten Stützpunkt errichtet. In der Bucht der Insel Forban kann man noch Wracks alter Piratenschiffe finden, die den Aufenthalt von Piraten auf Sainte Marie bezeugen.
Dem wichtigsten Indiz für die Anwesenheit von Piraten auf Sainte Marie begegnet man auf dem Friedhof der Piraten. Er liegt auf einem kleinen Hügel der „ Iles aux femmes“ gegenüber der „ Iles aux Forbans“, der Seeräuberinsel, und ist nur bei Ebbe zugänglich. Diese Ruhestätte der Piraten des südlichen Meeres ist in einer grünen Wiese angelegt. Hellbraune Grabsteine liegen überall auf dem Boden zerstreut. Wie es sich gehört, sollen die Piraten ihr Territorium mit ihrem Wappen markiert haben.
Am Eingang des Friedhofs ist auf einem Grabstein das Bild zweier kreuzender Tibiae unter einen menschlichen Schädel gehauen. Wer sich für Piratengeschichte interessiert, findet auf diesem Friedhof viele Indizien.
Außer Piraten wurden dort ausländische unerwünschte Persönlichkeiten, sogenannte „personae non grata“ begraben. Händler sowie Seeleute des 18.Jahrhunderts sind ebenfalls dort bestattet worden. In Antananarivo hat vor kurzem ein Piratenmuseum mit deutscher Führung seine Tür für die Öffentlichkeit geöffnet.
Buckelwale auf Sainte Marie beobachten
Von August bis September bringen Buckelwale ihre Jungen in der Bucht von Atongil auf die Welt. Davor ist das Meer die Bühne des spektakulären Liebespieles zwischen verliebten Buckelwalen. Walbeobachtung ist während dieser Zeit des Jahres ein touristisches Ereignis ersten Ranges. Die ruhige See der Bucht der Atongil bietet die beste Voraussetzung für die weiblichen Buckelwale ihre Jungen während der ersten Tage in Ruhe zu säugen.
Während des „Festivals der Wale“ werden Meeresausflüge von Reiseveranstaltern organisiert, wobei man sich einer Kolonie von Walen nähern kann. Die Parade und Sprϋnge der Männchen sind voller Anmut und Eleganz. Mit ihren Flossen schlagen sie das Meer um den Weibchen zu imponieren. Wenn man Glück hat, sieht man eine Kolonie von Walen mit Jungtieren.
Mehrere Tauchplätze erster Kategorie sind in der Lagune registriert. Beim Schnorcheln braucht man nicht weit ins Meer zu schwimmen, um das Ballet der vielfältigen und bunten tropischen Fischschwärme bewundern zu können. Von großen Säugetieren wie Delfin und Dugong über gewöhnliche Arten des indischen Ozeans wie Barrakuda, Papageienfisch, Napoleon-Fisch, Meeresschildkröten, Rotschnäpper, Langusten, etc. bis zu den kleinen Fischarten, sind alle Bewohner der Lagune an diesem ozeanischen Ballett beteiligt.
Sainte Marie – weit vom Massentourismus
Im Gegensatz zu Nosy Be lebt man auf Sainte Marie noch abseits des Massentourismus. Die Gastfreundlichkeit der Einheimischen verhilft zu einer ursprünglichen und angenehmen Stimmung.
Diese kleine Insel ist sowohl über den Meeresweg, als auch mit dem Flugzeug zu erreichen. Nach einer Stunde Flug aus Antananarivo landet man auf dem kleinen Flughafen von Sainte Marie. Von Toamasina dauert der Flug nur 15 Minuten. In Toamasina kann man auch ein Boot nach Sainte Marie mieten, was allerdings eine anstrengende Fahrt ist. Sehr abenteuerlich ist es mit dem Auto über Soanierana Ivongo zu fahren. Vor der Insel Sainte Marie pendeln kleine Motoboote und Fähren.
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