Die Tierwelt von Madagaskar

Chamäleons auf Madagaskar

Weltweit leben ca. 150 Chamäleonarten und über 70 davon sind für Madagaskar endemisch. Bei den Chamäleons sind zwei Gruppen zu unterscheiden: die Baumchamäleons und die Stummelschwanz- oder Bodenchamäleons. Bei den Chamäleons sind drei Organe speziell ausgebildet: Ihre Augen sind groß und können sich unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen bewegen. So können Chamäleons, ohne sich selbst zu bewegen, die Bewegungen ihrer Beute verfolgen. Ihr Sehfeld umschreibt horizontal 180° und vertikal 90°, den sogenannten Panoramablick. Sie können Bewegungen auf 100 m Entfernung wahrnehmen.

Färbung und Zunge der Chamäleons

Zudem besitzen Chamäleons eine Schleuderzunge, deren Hervorschnellen über einen Ringmuskel gesteuert wird. Die Beute wird mit den zwei Muskellappen umfasst, die sich am Ende der Zunge befinden. An der Zungenspitze sitzt eine für den Speichelfluss verantwortliche Drüse. Dieser charakteristische Beutefang wird auf der Chamäleonfarm bei Marozevo den Besuchern vorgeführt.

Die Haut kann bei den Chamäleons die Farbe wechseln. Der Farbwechsel ist ein komplexer Prozess, der durch Änderungen der Temperatur, des Lichts, des Gesundheitszustandes und der Stimmung des Tieres beeinflusst wird. Entscheidend ist jedoch das psychische Befinden des Tieres, denn es steuert hauptsächlich die Farbgebung. Ein gesundes Chamäleon zeigt so zum Beispiel eine hellere Farbe. Die Farbe eines Chamäleons ist das Ergebnis des fein abgestimmten Zusammenspiels von Nervensystem und Pigmentzellen.

Die Melanophoren sind wegen ihres schwarzen Farbstoffes für eine dunkle Färbung verantwortlich. Weniger Melanophoren verschaffen dem Tier dagegen eine hellere Erscheinung. Die Chromatophoren sind für die Gelb- und Rotfärbungen verantwortlich. Da bei Reptilien die Farbe Blau nicht vorhanden ist, müssen Pigmente das Licht brechen, um diese Farbe zu erreichen. Diese Aufgabe wird von den Guanophoren übernommen.

Chamäleonarten auf Madagaskar

Alle vier Vegetationszonen der Insel sind die Heimat der ca. 70 rezenten Chamäleonarten Madagaskars. Die farbprächtigsten Arten sind zweifellos die Pantherchamäleons. Sie sind ursprünglich in der Region von Sambirano, in Ambanja und Nosy Be beheimatet. Sie gehören der Furcifer-Familie an. Während in Ambanja bei „Furcifer pardalis“ die rote Färbung dominiert, herrscht auf Nosy Be die grüne Färbung. In der Ostregion Madagaskars findet man abhängig von der Seehöhe des Lebensraumes verschiedene Chamäleonarten.

Die Art ,,Calumma parsonii“ lebt in der südlichen Region Madagaskars in den Regenwäldern niedrigerer Höhe. Eine Unterart ,die ,,Calumma parsonii cristifer“, findet man im Nationalpark von Andasibe und Umgebung. Sie ist wesentlich kleiner als die Vertreter der Parsonii-Chamäleons des Südostens.

Zu den Chamäleons des Ostregenwaldes gehört auch das Kurzhornchamäleon ,,Calumma brevicornis“. Es zählt auch zu den Bewohnern des Regenwaldes niedrigerer Höhe. Kleinere Chamäleons wie ,,Calumma gastrotaenia“ und ,,Calumma nasutum“ sieht man fast in allen Regenwäldern.

Besondere und endemische Chamäleonarten

Im Nationalpark Ambre Berg kommt die für diese Gegend endemische Art ,,Calumma ambrensis“ vor. Der trockene Westen beherbergt weitere Chamäleongruppen. Die Männchen der Arten ,,Furcifer verrocusus“ und ,,Furcifer antimena“ sind durch den stark ausgeprägten Rückenkamm gekennzeichnet. Sie sind Bewohner des Trockengebietes.

In der Region von Morondava ist das kleine und aggressive ,,Furcifer labordii“ anzutreffen. Während einer Nachtwanderung im Nationalpark von Ankarafantsika kann man die Art ,,Furcifer rhinoceratus“ beobachten.

Das größte Chamäleon der Welt mit einer Gesamtlänge von 70 cm ist ,,Furcifer oustaleti“. Es lebt im südlichen Teil des Hochlandes und in der Region von Antsiranana. Sein Merkmal ist sein stark vergrößerter Helm. Bei der Bevölkerung von Antsiranana gilt das Helmchamäleon ein fady. Es darf weder berührt noch getötet werden. Aufgrund dieses kulturellen Schutzes ist diese Art an der Nordspitze des Landes ein Kulturfolger geworden.

Im nördlichen Teil des Hochlandes lebt das Teppichchamäleon ,,Furcifer lateralis“. Wegen der Zerstörung ihres Lebensraumes und aufgrund von Wildfängen sind viele zierliche Chamäleonarten wie ,,Furcifer campani“, Furcifer minor“ und ,,Furcifer wilsii“ vom Aussterben bedroht.

Die Stummelschwanz-Chamäleons gehören zu der für Madagaskar endemischen Gattung Brookesia. Im Ambre Nationalpark und im Lokobe Naturreservat findet man das kleinste Chamäleon der Welt, das ,,Brookesia minima“. Mit einer Gesamtlänge von 3 cm lebt dieses Bodenchamäleon am Fuße von großen Brettwurzeln auf einem Raum von nur 1 m².

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