Die Tierwelt von Madagaskar

Die Lemuren Madagaskars

Madagaskar hieß im 18. Jahrhundert für Biologen Lemuria. Das Wort Lemur ist lateinischen Ursprungs. In der römischen Mythologie steht Lemur für die nächtlich umherschweifenden Seelen der Verstorbenen.

Als sich Madagaskar vor ca. 150 Millionen Jahren von Afrika abspaltete, gab es noch keine Primaten. Die Vorfahren der Lemuren sind vermutlich nach der Abdrift Madagaskars auf dem Kontinent in Afrika entstanden. Viele archäologische Funde alter Lemuriformen können diese These unterstützen.

Vor 49 Millionen Jahren lebte in Deutschland eine Lemurenart namens Europolemur koenigswaldi, deren Fossile in Messel aufgefunden wurden. Es stellt sich die Frage, wie die Vorfahren der Lemuren nach Madagaskar gelangt sind, zumal Lemuren wasserscheu sind? Als Blindpassagiere auf Baumstämmen?

In Madagaskar leben heute ca. 105 Lemurenarten

Diese große Vielfalt an Lemurenformen ist darauf zurückzuführen, dass die Lemuren auf Madagaskar hinsichtlich der Raubtiere ohne große Gefahr leben können. Zu den Feinden der Lemuren zählen die Frettkatze ,,Cryptoprocta ferox“ und die Lemurenweihe ,,Aviceda madagascariensis“. Als Primaten sind die Lemuren bezüglich eventueller Angreifer relativ organisiert. Bei den Indris und Sifakas der Indridae-Familie haben sie beispielsweise zwei unterschiedliche Warnrufe für einen Boden- und Luftangriff. Mittlerweile vertritt die Art Homo sapiens die größte Gefahr für die Halbaffen, deren Fleisch verzehrt wird.

Hauptmerkmale und Fortpflanzung der Lemuren

Die Lemuren besitzen vier Hauptmerkmale: die feuchte Nase, das wollartige Fell, die Benutzung von Drüsen zur Markierung ihres Territoriums und eine saisonale Fortpflanzung. Bei den meisten Lemuren herrscht die sogenannte „Frauenherrschaft“ oder „Weibchendominanz“. Was das sexuelle Verhalten betrifft, wird der Indridae-Familie eine monogame Tendenz zugeschrieben. Diese Theorie ist allerdings insofern umstritten, als das Paarungsrecht bei vielen Lemuren unter den Männchen jedes Jahr fast blutig zu erkämpfen ist.

Bambuslemuren

Der goldene Bambuslemur (Hapalemur aureus) wurde 1985 von einem deutschen Forscher Bernhard Meier entdeckt. Seine goldene Farbe unterscheidet ihn von den anderen Bambuslemuren. Man kann ihn im Ranomafana Nationalpark finden. Die anderen Bambuslemuren sind der Große Bambuslemur ,,Prolemur simus“, der kleine Bambuslemur ,,Hapalemur griseus“ und der Alaotra-Bambuslemur ,,Hapalemur alaotransis“. Lemuren sind Halbaffen. ,,Hapalemur“ bedeutet Halblemur.

Ringelschwanzmakis

Der Ringelschwanzmaki, oder Katta (Lemur catta), ist zweifellos der bekannteste Lemur Madagaskars. Er lebt in trockenen Gebieten im Süden und Südwesten. Bekannt ist bei dieser Art der sogenannte Stinkkampf. Während der Paarungszeit tränken die Männchen ihre Schwänze mit Drüsen. Wer am meisten stinkt, der ist das dominanteste Männchen und darf sich mit dem dominanten Weibchen paaren. Der kleine Anja-Park und das Berenty Privatreservat sind die besten Orte, um die Kattas hautnah zu erleben.

Varis, Makis und Sifakas

Der rote Vari ,,Varecia rubra“ lebt im Primärwald des Masoala Nationalparks. Typisch sind bei den Varis ihre lauten Rufe. Der Weisskopfmaki ,,Eulemur albifrons“ ist im Norden der Insel anzutreffen. Der Ambre und Marojejy Nationalpark gehören zu ihren Territorien. Der Rotstirnmaki ,,Fulvus rufifrons“ ist der anpassungsfähigste Lemur. Im Kirindy Wald und entlang des Tsiribihina Flusses leben die Rotstirnmakis noch in ihrem natürlichen Gebiet. Wegen seiner schwarzen Farbe heißt er Mohrenmaki ,,Eulemur macaco“.

Im Lokobe-Reservat und auf der Insel Komba auf Nosy Be kann man die Mohrenmakis sehen. Die Sifakas gehören zur Familie Indridae. Im Gegensatz zu den Kattas und den anderen Lemuren der Familie Lemuridae, bewegen sich die Sifakas auf zwei Beinen. Der Coquerel-Sifaka ,,Propithecus coquereli“ lebt im Trockenwald.

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