Die Tierwelt von Madagaskar

Spinnen und Käfer Madagaskars

Madagaskars unzählige endemische Spinnen und Käfer

In Madagaskar sind ca. 100 000 Arten wirbelloser Tiere registriert. Dazu gehören die Spinnen und Käfer. Einer der spektakulärsten Käfer, die man von September bis November in Madagaskar beobachten kann, ist der Giraffenhalskäfer ,,Tracelphorus giraffa“. Der vermeintliche Rüsselkäfer ist ein Blattroller. Nach der Paarung wird von dem Weibchen ein Blatt aufgeschnitten und eingerollt. Da hinein legt sie ein einziges Ei. Bevorzugt werden die Blätter von den Schwarzmundgewächsen (Melastomacae) Dichaetanthera cordifolia und Dichaetanthera grandifolia. Giraffenhalskäfer lassen sich deshalb im Frühling einfach finden, weil sie bei diesen Pflanzen leben.

Über 3000 Arten von Schmetterlingen sind in Madagaskar anzutreffen. Der größte Schmetterling der Insel ist der für Madagaskar endemische Kometenfalter ,,Argema mittrei“. Die erwachsenen Kometenfalter leben nur ca. 6 Tage, um sich fortzupflanzen. Im südlichen Teil Madagaskars sieht man fast das ganze Jahr über den größten Vertreter der madagassischen Schwalbenschwänze. Es geht um die Art Pharmacophagus antenor. Mit seiner bunten und kontrastreichen Färbung ist dieser große tagaktive Schmetterling nicht zu übersehen. Auf dem Weg nach Berenty und Ifaty wird er oft gesichtet.

Spinnen- und Käferbeobachtung im Masoala Nationalpark

Während einer Wanderung im Masoala Nationalpark wird man von der schwarzroten Madagaskar-Baumkrabbe „Malagasya antongilensis“ begleitet. Diese Krabbenart kommt nur an der Bucht von Antongil vor. In trockenen Gebieten der Insel leben Ameisenjungfern ,,Myrmeleon formificatus“. Die Larven der Ameisenjungfern, die Ameisenlöwen, bauen Trichter um ihre Beute zu fangen. Bei den madagassischen Ameisenlöwen wird eine sandliebende Lebensweise (psammophile) festgestellt.

Die Radnetzspinne

Im September 2010 wurde in Madagaskar eine neue Spinnenart ,,Caerostris darwini“ entdeckt. Es geht um echte Radnetzspinnen, deren Haltleine bis 25 m erreichen kann. Die Netze werden über kleine Bäche und Flüsse gebaut, deren Fläche bis 2,8 m² beträgt. Somit gehören sie zu den größten Radnetzen der Welt. Die von dieser Spinnenart produzierte Spinnseide ist für ihre Strapazierfähigkeit bekannt und wird als robustes Biomaterial eingestuft.

In der Fachzeitschrift PLOS ONE wird von Forschern erklärt, wie die Darwin-Rindenspinne die Ankerfäden über den Fluss spannt: Sie fixiert den Seidenfaden an einem Ast oder Blatt und wirft sich wie Bungee-Jumper in die Tiefe. Dort hängend sondert sie dann bis zu 25 m lange Seidenfäden ab, die durch den Wind auf die andere Seite geweht werden und dort festkleben. Der Faden wird gespannt – fertig. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 5./6. 11. 2011)“

Weitere spannende Gliederfüßer Madagaskars

Andere interessante Gliederfüßler Madagaskars sind: Rosenkäfer der Gattung Euchroea, Bockkäfer der Gattung Tragocephala, Rüsselkäfer der Gattung Zetophloeus, Stabheuschrecke der Gattung Achrioptera, Skorpione der Gattung Grosphus, Radnetzspinne der Gattung Nephilla, Ritterfalter der Gattung Papilio, Schmetterlingszikade der Gattung Phromnia und Laterneträger der Gattung Pyrops.

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